Hybridauto-Liste: Technik, Preise, Modelle
DAS Hybridauto gibt es nicht. Hinter den einzelnen Ausprägungen stehen verschiedene Konzepte für die Kombination von Elektromotor und Verbrenner – im Fall von Toyota beispielsweise sogar eine Markenstrategie, die sich von anderen unterscheidet.
Bis Ende März verzeichnete der Bund 125.785 Förderanträge für reine Elektrofahrzeuge und 65.937 für Hybridfahrzeuge. Die Neuzulassungen stiegen 2019 nach Angaben des Kraftfahrtbundesamts um 75,5 Prozent bei Elektroautos und um knapp 83,7 Prozent bei Hybridantrieben. Der Marktanteil aller Fahrzeuge mit Hybridantrieb betrug damit 6,6 Prozent. Dass Hybridfahrzeuge so weit vorn liegen, hängt vermutlich mit der Breite des Angebots zusammen.
Hybrid – kurze Typenkunde
Ein rein elektrisches Fahrzeug wird mit Strom aus Akkus angetrieben. Den Strom lädt es üblicherweise aus dem öffentlichen Stromnetz.
Ein Range Extender ist ein kleiner Verbrennungsmotor, der hilfsweise die reine Reichweite des Elektromotors ergänzt, damit man auch in abgelegenen Regionen sicher zur nächsten Tankstelle oder Ladestation kommt. Umgekehrt beim Mild-Hybrid: Hier dient das elektrische Aggrgeat nur der Unterstützung des Verbrennungsmotors. Der Mild-Hybrid fährt streng genommen nicht elektrisch.
Ein Plug-in-Hybrid (PHEV) unterscheidet sich dadurch vom „normalen“ Hybrid, dass über das Stromnetz geladen werden kann, nicht nur über den Motor.
Und schließlich gibt es die Unterscheidung zwischen parallelem und seriellem Hybrid. Beim Parallelhybrid können beide Motoren das Fahrzeug antreiben. Beim seriellen Hybrid sind Verbrennungsmotor und Elektromotor hintereinander angeordnet, der Verbrenner versorgt den Elektromotor über einen Generator mit Strom und lädt die Akkus; den eigentlichen Antrieb übernimmt der Elektromotor.
Vorteil Umwelt bei Hybridautos: Beispiel Toyota Prius
Was alle Hybride eint, ist die Fähigkeit des Fahrzeugs, längere oder kürzere Strecken mit elektrischer Unterstützung zurückzulegen. Schafft der Elektromotor das allein, verlieren Durchfahrtsbeschränkungen oder Fahrverbote ihren Schrecken. Zum Beispiel der bekannteste Vertreter, der Toyota Prius, hat eine Lithium-Ionen-Batterie mit 8,8 kWh (zum Vergleich: Nissan Leaf 40 kWh). Im batterieelektrischen Betrieb leisten die beiden Elektromotoren 68 Kilowatt, und er erreicht 135 Stundenkilometer Höchstgeschwindigkeit.
Der Durchschnittsverbrauch für Plug-in-Hybride wird nach eigenen Regeln ermittelt: Der Hersteller nennt 1 Liter Superbenzin sowie 7,2 kWh Strom auf 100 Kilometern. Das entspricht CO2-Emissionen von nur 22 Gramm pro Kilometer. Der kombinierte Verbrauch beginnt ab 3,4 Liter. Mehr als 50 Kilometer beträgt die rein elektrische Reichweite. Und vollends „hybrid“ fährt der Prius, wenn er mit einem Solardach ausgestattet wird. Er gewinnt dadurch 1.000 Kilometer Reichweite im Jahr.
Förderung von Hybridautos
Seit dem vorigen Jahr ist die Förderung von Plug-In Hybriden auf das neue Messverfahrens nach WLTP („worldwide harmonized light vehicles test procedure „) umgestellt. Förderfähig sind nur jene Elektrofahrzeuge, die höchstens 50 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen. Das zuständige BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) aktualisiert die entsprechende Liste regelmäßig. Mitte April verzeichnet sie 196 reine Elektrofahrzeuge, 1 Brennstoffzellenfahrzeug und 125Plugin-Hybride, darunter 10 Volvo-Modelle, 23 von Kia und 6 Toyota-Prius-Varianten.
Und die Zukunft?
Motorexperten geben dem Hybridantrieb gute Chancen, allerdings eher auf mittlere Sicht. Für Helmut List, Gründer und Leiter von AVL, des weltweit größten, unabhängigen Unternehmens für die Entwicklung und Prüfung von Antriebssystemen, sind sie ein „bezahlbarer, gangbarer Weg“. Langfristig sei auch mit der Wasserstofftechnologie zu rechnen. Beim Wiener Motoren-Symposium, einem Treffen von 1.000 internationalen Motorexperten, gab es zuletzt ein gemischtes Meinungsbild. Offensichtlich kann keine Antriebstechnik einen Alleinvertretungsanspruch für die Zukunft erheben.
Anders auf der Seite des Marktes: China möchte bis 2030 einen Marktanteil von 40 bis 50 Prozent bei den „new energy vehicles“ erreichen. Hersteller wie Mazda und Volvo haben bereits für die nächsten Jahre den Abschied vom reinen Verbrennungsmotor angekündigt. Der Hybridantrieb wird zur klassischen Brückentechnologie, um den CO2-Ausstoß zu reduzieren und Umweltvorgaben einzuhalten, vor allem für den urbanen Verkehr.
Liste: Hybridautos 2020 – Preise im Vergleich
Eine Auswahl gängiger Modelle
Hersteller | Modell | Verbrauch (Liter je 100 km) | CO2-Emissionen (Gramm/km) | Elektrische Reichweite in Kilometer | Preis in Euro |
Audi |
Q5 50 TFSI e quattro |
2,4 l | 54 | 45 km | 61.350,- € |
BMW |
225xe Active Tourer |
1,9 l | 42 g | 57 km | 39.950,- € |
BMW | 530e xDrive Limousine | 2,2 l | 50 g | 66 km | 49.450,- € |
Ford | Kuga Duratec PHEV | 1,2 l | 26 g | 56 km | 39.300,- € |
Hyundai | IONIQ Plug-in-Hybrid | 1,1 l | 26 g | 63 km | 29.900,- € |
Kia | Niro Plug-in Hybrid | 1,3 l | 29 g | 58 km | 33.990,- € |
Kia | Optima Plug-in Hybrid | 1,4 l | 33 g | 62 km | 40.490,- € |
Kia | XCeed Plug-in Hybrid | 1,3 l | 31 g | 56 km | 35.990,- € |
Land Rover | Range Rover P400e Plug-in Hybrid | 3,3 l | 75 g | 48 km | 123.800,- € |
Mercedes | GLC 300 e 4Matic | 2,5 l | 58 g | 43 km | 56.109,- € |
MINI | Countryman Cooper S E ALL4 | 2,5 l | 56 g | 57 km | 37.600,- € |
Mitsubishi | Plug-in Hybrid Outlander | 1,8 l | 40 g | 54 km | 37.990,- € |
Opel | Grandland X | 1,6 l | 36 g | 59 km | 44.190,- € |
Peugot | 3008 HYBRID 225 e-EAT8 | 1,6 l | 35 g | 56 km | 49.450,- € |
Porsche | Cayenne E-Hybrid | 3,2 l | 74 g | 44 km | 91.684,- € |
Toyota | Prius Plug-in Hybrid | 1,0 l | 22 g | 50 km | 37.550,- € |
Volvo | V90 Recharge T8 AWD | 1,9 l | 43 g | 57 km | 69.400,- € |
Volvo | XC 40 Recharge T5 Twin Engine | 1,8 l | 41 g | 56 km | 49.000,- € |
Volvo | XC60 T8 Twin Engine AWD | 2,4 l | 55 g | 53 km | 74.400,- € |
Volvo | XC90 T8 Twin Engine AWD | 2,3 l | 52 g | 49 km | 77.300,- € |
VW | Golf GTE | 1,9 l | 43 g | 49 km | 36.900,- € |
VW | Passat GTE Variant | 1,6 l | 36 g | 55 km | 45.810,- € |