11 kW oder 22 kW: Welche Wallbox passt zu mir?

05.12.2022 

Welche Wallbox brauche ich für welches Vorhaben? Reicht eine Ladeleistung in Höhe von 11 kW oder sollte man sich für eine leistungsstärkere Wallbox entscheiden? Wir geben einen Leitfaden an die Hand, der Ihnen die Entscheidung erleichtern soll.

Das E-Auto mit der eigenen heimischen Wallbox zu laden, spart nicht nur Geld, sondern ist zudem auch sicherer und vor allem zeitsparender. Wird das E-Auto zusätzlich noch mit grünem Strom versorgt, ist der gesamte Vorgang zudem klimaneutral. Für Zuhause sind zwei unterschiedliche Grundmodelle der Wallbox relevant: Die Wallbox mit 11 kW oder 22 kW Ladeleistung.

Wie lange ist die Ladedauer?

Für die meisten Batterien in E-Autos ist eine 11 kW-Wallbox mehr als ausreichend. Sollte das Elektrofahrzeug zum Beispiel mit einer 40 kWh-Batterie angetrieben werden, würde eine 11 kW-Wallbox rund fünf Stunden Zeit benötigen, um eine Vollladung zu erreichen.

Eine Wallbox mit 22 kW Ladeleistung verkürzt die Ladedauer um gut die Hälfte der Zeit. Von Vorteil ist eine 22 kW-Wallbox, wenn das Elektroauto nur kurze Standzeiten haben darf. Beispielsweise an Arbeitsplätzen, wo E-Transporter oder E-Dienstwagen wieder schnell einsatzbereit sein müssen.

 

Ladezeiten von E-Autos berechnen? So einfach geht's.

Ein Elektroauto mit einer Akkukapazität von 60 kWh, welches an einer Wallbox mit 11 kW Ladeleistung lädt, benötigt ca. 5,5 Stunden Ladezeit. Bei einer Wallbox mit 22 kW Ladeleistung ergibt sich dagegen eine Ladezeit in Höhe von ca. 2,45 Stunden.

Akkukapazität kWh / Ladeleistung (kW) = Ladezeit (h)

Mit der Formel erhalten Sie nur eine grobe Orientierung, denn der Fokus liegt lediglich auf der Akkukapazität und der Ladeleistung. Das heißt: Weitere Einflussfaktoren wie zum Beispiel die Außentemperatur oder der Ladestand der Batterie werden hierbei nicht berücksichtigt.

Übrigens: EFAHRER.com bietet Ihnen die Möglichkeit mit zwei Klicks die Ladezeit zu berechnen. Hierfür müssen Sie nur die Automarke sowie das Modell auswählen und schon erscheint die angefragte Ladezeit.

Welche Wallbox ist melde- oder genehmigungspflichtig?

Einer der größten Unterschiede zwischen einer Wallbox mit 11 kW und einer Wallbox mit 22 kW ist die Meldung bzw. Genehmigung vom jeweiligen Netzbetreiber. Hier gilt folgende Regelung:

 

Wallbox mit 11 kW Wallbox mit 22 kW
Meldung an Netzbetreiber: Ja Meldung an Netzbetreiber: Ja
Genehmigung des Netzbetreibers: Nein Genehmigung des Netzbetreibers: Ja

 

11 kW-Wallboxen: Bei der Meldepflicht können die Netzbetreiber lediglich „Ja“ sagen und „nur“ die Stromkosten einziehen. Bei Wallboxen mit 22 kW Ladeleistung sieht die Sache anders aus: Hier muss vor Inbetriebnahme der Wallbox der entsprechende Netzanbieter explizit eine Genehmigung erteilen. Ein kategorisches „Ja“ entfällt hier folglich. Sollte die besagte Genehmigung versagt werden, kann der Privathaushalt dagegen nichts unternehmen und muss auf eine 11 kW-Wallbox ausweichen.

Wichtig: Die Meldung muss vor der Installation erfolgen!

Welche Wallbox ist batterieschonender?

So bequem das schnellere Laden durch eine 22 kW-Wallbox auch ist: Je langsamer die Batterie eines Elektroautos lädt, desto batterieschonender ist der gesamte Vorgang. Somit ist die 11 kW-Wallbox die bessere Variante, wenn man auf die Lebenszeit der E-Auto-Batterie Rücksicht nehmen möchte

Welche Wallbox passt zu mir?

Welche Wallbox man am Ende installieren lassen will, bleibt jedem selbst überlassen. Wir haben für Sie noch einmal alle wichtigen Punkte zusammengestellt, die Ihnen bei der Kaufentscheidung helfen:

11 kW-Wallbox: Passt, wenn:

  • Ihr E-Auto eine maximale Ladeleistung von 11 kW hat
  • die Batterie über Nacht wieder vollgeladen werden kann (eine 40 kWh-Batterie lädt mithilfe einer 11 kW-Wallbox in ca. 5,5 Stunden vollständig auf)
  •  Sie nur die Wallbox melden möchten
  • der Netzbetreiber Ihnen keine 22 kW-Wallbox genehmigt

22 kW-Wallbox: Passt, wenn:

  • Ihr E-Auto mit einer Ladeleistung von 22 kW geladen werden kann
  • Sie die Genehmigung des Netzbetreibers erhalten haben
  • Sie Ihr Elektroauto nicht ausschließlich über Nacht laden wollen