Pinkes Sparschwein sitzt auf dem Ladestecker, das ein E-Auto auflädt.

Günstig Laden mit einem Autostromtarif

04.10.2022

Für umweltbewusste E-Fahrer sind zwei Faktoren wichtig: Grün und günstig fahren. Spezielle Autostromtarife decken beides ab. Denn durch Ökostrom sind E-Autos nicht nur emissionsfrei, sondern auch kostengünstig unterwegs.

In Deutschland gibt es immer mehr Elektroautos auf den Straßen, weswegen viele Energieversorger Spar-Angebote zum Laden für E-Mobilisten anbieten. Diese Autostromtarife liefern 100 Prozent Ökostrom und ermöglichen zudem Mengenrabatte, günstige Ladekarten für unterwegs und andere Boni.

Die Bezeichnung Autostrom entstand durch Stromanbieter, die spezielle Angebote für das Laden von Elektroautos zur Verfügung stellten. Der Grundgedanke hierbei ist, eine Überlastung des Stromnetztes zu vermeiden. Der andere wesentliche Pluspunkt ist, dass CO2 neutrales Autofahren zum Klimaschutz beiträgt.

Kombi-Tarife oder lieber Separate?

Ein E-Mobilist kann für sein E-Fahrzeug spezielle separate Autostromtarife, unabhängig von dem normalen Haushaltsstromtarif, beziehen. Dabei schließt der E-Fahrer zwei Verträge ab, sodass mit separatem Strom ausschließlich die Wallbox betrieben wird. Hierfür ist die Voraussetzung, dass ein zweiter Stromzähler vorhanden ist. Dadurch ist eine gesonderte Abrechnung möglich. Besonders Firmenwagenfahrer können von dieser Variante profitieren, denn die Stromrechnung kann direkt steuerlich oder über den Arbeitgeber abgesetzt werden.

Diese Autostromtarife sind oft auch so konzipiert, dass das Elektrofahrzeug nur zu bestimmten Zeiten, zum Beispiel nachts, laden kann. Aufgrund solcher Einschränkungen können die Kosten niedriger gehalten werden.

Für E-Fahrer lohnen sich Autostromtarife, wenn sie mindestens eine jährliche Strecke von 7000 bis 9000 Kilometer fahren. Denn dadurch sparen sie bei jedem zusätzlich gefahrenen Kilometer. Zum Vergleich: Die durchschnittliche Fahrleistung in Deutschland liegt bei 14.000 Kilometer im Jahr.

Eine weitere Option sind Autostrom Kombi-Tarife. Für einen E-Mobilisten, der weniger als 7000 Kilometer jährlich zurücklegt, ist ein Kombi-Tarif die bessere Wahl. Das Prinzip bei diesem Tarifmodel ist es, dass der Haushaltsstromverbrauch und der Ladestromverbrauch gemeinsam abgerechnet werden. Der wesentliche Vorteil hierbei ist, dass das E-Auto jederzeit aufgeladen werden kann. Im Vergleich sind jedoch bei dieser Option die Kosten höher, dennoch profitiert der E-Fahrer trotzdem von den günstigen Strompreisen für seinen Haushaltsstrom. Dabei enthalten sind meist auch attraktive Zusatzoptionen, wie zum Beispiel eine vergünstigte Wallbox.

Autostromtarif dank eines Extra-Zählers

Den Vorteil eines Autostromtarifs können nur Personen nutzen, die einen zusätzlichen Stromzähler besitzen. Durch diesen speziellen Autostromtarif kann der E-Mobilist etwa 20 bis 30 Prozent günstiger als mit herkömmlichen Stromtarifen laden. Der Grund für den Kostenunterschied ist die Ladestation, die als steuerbare Verbrauchseinrichtung (§14a EnWG) angesehen wird.  Das wiederum bedeutet, dass der örtliche Netzbetreiber die Stromversorgung der Ladestation steuern darf. Bei einer Unregelmäßigkeit oder einer Netzüberlastung ist er somit in der Lage die Stromversorgung zu drosseln. In der Regel beläuft sich so eine Unterbrechung auf höchstens zwei Stunden, sodass die Aufladung nicht erheblich beeinträchtigt wird. Um diesen kleinen Nachteil zu kompensieren, werden geringere Netzentgelte und Konzessionsabgaben abgerechnet. Für den E-Mobilisten heißt das, er zahlt einen niedrigeren Strompreis pro Kilowattstunde.

Wer noch keinen zusätzlichen Stromzähler besitzt, hat die Möglichkeit die Gegebenheiten wie die Entfernung zwischen Stromanschluss und Wallbox, vorhandene Ladeleistung und Kabelführung vorab überprüfen zu lassen. Dadurch kann der E-Fahrer in Erfahrung bringen, mit welchen zusätzlichen Kosten er für die Installation eines zweiten Zählers oder einer passenden Wallbox, rechnen muss.

Kosten für Autostromtarife

Die Kostenfrage lässt sich pauschal nicht beantworten, denn die Kosten hängen mit der gefahrenen Kilometeranzahl, dem Anbieter und dem dabei entstehenden Verbrauch zusammen. Grundsätzlich setzen sich Autostromtarife aber aus einem monatlichen Grundpreis und einem Preis pro Kilowattstunde zusammen. Laut des Vergleichsportals Verivox lagen die Kosten pro Kilowattstunde Ende August bei 41,98 Cent (bei einem Jahresverbrauch von 4000 Kilowattstunden). Verivox erwartet für das Jahr 2023 einen durchschnittlichen Strompreis von 45 Cent pro Kilowattstunde. Aufgrund der aktuellen Lage durch die steigenden Energiepreise, kann jedoch durch die Anbieter keine eindeutige Preisgarantie ausgesprochen werden.